Es war noch leicht dunkel als wir aufgestanden sind/worden sind, der Duschplan der Männer funktionierte reibungslos, begann, wie bei der Deutschen Bahn, mit 10 Minuten Verspätung. Duschen, Rucksack packen, stempeln, zahlen, starten. Erstes Ziel – die Cafebar! Kaffee mit Milch – Café con leche -, corto… dazu gab es leckeren süßen Kuchen. Auf geht’s zur zweiten Tour auf unserem Pilgerweg. Unser Weg von Arcade nach Pontevedra – steht unter dem Gedanken: Wie begegnet mir Jesus? In einem Gespräch, einer Begegnung, einem Tun, einer Hilfe …., die Bitte um den Pilgersegen “Gott möchte in mich einströmen”, den uns Michael, unser evangelischer Pfarrer in der Gruppe zuspricht, dem Impuls und dem gegenseitig gespendeten Segen “Geh – aber geh mit Gott” machen wir uns auf. Über die Fragen sprechen, Gedanken, Gefühle, miteinander tauschen, die nicht viele wissen, Neue in sich entdecken …
Durch ein strammes Tempo kommen wir bei strahlenden Sonnenschein an der schönen, sehr kleinen und heimeligen Marthakapelle an. Ankommen, zu sich finden, das eigene Herzenswort finden mit Hilfe des kleinen Rosenskranzes aus der gesegneten Prayerbox – 15 Minuten Stille, die Zärtlichkeit Gottes spüren bei der Erforschung nach dem Herzenswort, Kommendes zu lassen und mit nehmen auf die Zweite Hälfte des Weges nach Ponteverda. Ein kurzer Impuls aus dem Text “Jesu Freund sein”, den wir von Martin mitbekommen, “Er hat mir aus dem Herzen gesprochen …” Das nehmen wir mit auf den Weg. Entlang eines kleinen Flusses folgen wir den Biegungen des Flusslaufes, laufen über Wurzeln und Brücken, werden entführt in eine Landschaft wie im Märchen, Licht und Schatten malen ihre Mystik, andere Pilger überholen uns. Die Zeit vergeht wie im Flug, das Warten aufeinander lässt uns austauschen über die Gedanken und Empfindungen auf dem Stück des Wegs. Geschafft, wir holen unsere Stempel in der offiziellen Herberge La Peregrina und gehen weiter in unsere Schlafstätte, Aloxa. Zimmer, abgeteilt mit Vorhängen, gibt uns das Gefühl unter uns zu sein. Die Diskussion um “oben oder unten” lässt uns Schmunzeln, das (gefühlte) Alter entscheidet …
Nach einer kurzen Pause geht es weiter mit dem Abendgottesdienst, in der Santuario de la Peregrina. Wir durften am Gemeindegottesdienst teilnehmen. Martin konzelebrierte mit dem Hauspfarrer Paco (Francisco), der uns zu Anfang der Gemeinde vorstellte, Juan übersetzt. Astrid, der Gruppenzuwachs dieses Abends, kommt nach dem Gottesdienst noch mit zum Abendessen, gemeinsam gehen wir zurück zur Auberge – die Abschlussrunde wartet schon.
Die Abschlussrunde bestätigt einen tief gehenden und teilweise emotional aufrührenden und unter die Haut gehenden Tag. Er geht zu Ende mit dem Ausblick auf das nächste Teilstück des Weges nach Carlos de Reis und die Herberge mit Fußbodenheizung!
Wir denken und beten für euch