Auf Pilgerwege durch Rheinhessen.
Eine geführte Rund-Pilgertour durch die Rheihessische Hügellandschaft brachte und diese landschaft näher. Treffpunkt morgens um 10:00h war der Ort Dittelsheim-Hessloch zwischen Mainz und Worms, östlich von Alzey. Der Rundweg war geplant vom Ausgangsort nach Gau-Odernheim und hinauf zum Petersberg und zurück zum Startpunkt. Für die geplante 22km wurde ca. 7 Stunden inklusive Pausen eingeplant.
Wir starten unseren Rundweg in der Dalbergstraße in Heßloch und gingen von dort aus zuerst nach Dittelsheim zur Heidenturmkirche. Heidentumkirchen besondere Bauart git es vier im Rheihessischen,
Alsheim, Dittelsheim-Heßloch, Guntersblum und Worms. Die orientalisch anmutende Turmform, im Volksmund „Sarazenenturm“ oder „Heidenturm“ genannt, hat ihren Ursprung vermutlich in der Zeit der
Kreuzzüge und alle vier Kirchen sind dem Baustil der Romanik zuzuordnen. Also die Kirchengrunmauern haben ihren Ursprung von den ersten Kruezzüge die im Jahre 1096 begannen.
Die Turmspitzen sind erst nach den Kreuzzüge aufgestellt worden, so ab 1110-1110.
Es gibt zwei Deutungen zu den Bauten: Die Wormser Bautradition zur Krönung von Kirchentürme, so wie es heimisch zu diesem Zeitpunkt gewesen ist.
Sie könnten als baukünstlerisch umgesetzte „Siegesbotschaften“ sein, die von rückkehrenden Bauleuten nach dem Ersten Kreuzzug geschaffen wurden. Damit wären sie zum Andenken an die „Befreiung“ des Heiligen Landes errichtet worden.
Oder das Kreuzfahrer aus Dankbarkeit für die glückliche Heimkehr und in Erinnerung an die Wallfahrt nach Jerusalem zum Grab Jesu diese Türme als Gedenkzeichen gesetzt.
Die Dittelsheim-Heßlocher Kirche liegt am rheinhessischen Jakobsweg, der in die nordwestspanische Wallfahrtsstadt Santiago de Compostela führt. Der Pilgerweg ist durch die goldene Jakobsmuschel im Sternenkranz auf blauem Grund gekennzeichnet. Streckenbeschreibungen für Pilger sind auf Infotafeln zu lesen.
Nach kurzer Besinnung ging es weiter über Framersheim und Gau-Odernheim auf den Petersberg. Bei herrlichen Sonnenschein können wir hier die Aussicht auf das schöne Rheinhessisches Hügelland genießen und uns für den Rückweg über Frettenheim nach Heßloch stärken.
Wir lernten viel über die Hügellandschaft und ihren besonderen Böden die die Rheinhessische Weine prägen.
Das war die Sprache von Lössboden, der im Erdzeitalter (Quartär) von ca. 1.8 Millionen Jahre durch Windablagerung von kalkhaltigem Staub in den Eiszeiten entstand
Weiterhin zu Kalkstein, Meeresablagerungen eines Kalkalgenriffs, der aus dem Tertiär Erdzeitalter entstand. Der Boden kam zur Oberfläche nachdem sich der Meeresboden in der Rheinebene erhob.
Zu Roter Kalksteinrotlehm, auch dem Tertiär Erdzeitalter. Das wurde wurde Teritäre Meeresablagerungen eines Kalkalgenriffs hervorgerufen.
Rheinhessenboden ist also sehr, sehr alt ;-.)
In Gau-Odernheim besuchten wir die Simultankirche St. Rufus, die die Gebeine des Bischofs von Metz aufbewahrt hatte. Nach der Reformation ging die katholische Pfarrei zeitweilig zugrunde. Im Jahr 1555 wurde ein reformierter Prediger eingestellt. Doch im Jahr 1699 war wieder ständig ein katholischer Pfarrer im Ort. 1706 wurde die Kirche den Reformierten zugewiesen, der Chor wurde jedoch den Katholiken überlassen. 1892 wurden katholischer. Chor und reformiertes Langhaus durch eine Mauer getrennt.
Der Kirchenbau besteht aus drei Teile, Der Turm, das Längschiff und der Chorraum. Turm gehört der Gemeinde, Längstschiff hält die evangelichse Kirchhe inne und der Chorraum ist die katholische
Kirche, beide durch die besagte Mauer getrennt.
Wir laufen weiter und machen einen Zwischenhalt zum Kraft tanken und Landschalft geniessen auf der Anhöhe zum Petersberg. Der Petersberg in Rheinhessen bei Gau-Odernheim hat eine Höhe von 245m und ist weit sichtbar im Rheinhessischen Hügelland. Es enstand aus Erosion des Mainzer Beckens.
Der Berg ist mit Wein bewachsen und gewährt von seinem Gipfel einen weiten Blick über das Rheinhessische Hügelland. Auf dem Gipfel steht die Ruine der St.-Peter-Kirche aus dem 10. Jahrhundert.
Am Südfuß auf Gau-Odernheimer Gemarkungsseite befindet sich die größte Ansammlung von Wildtulpen nördlich der Alpen die unter Naturschutz stehen und nicht gepflückt werden würden.
Die letzten ca. 5km bis Hessloch zogen sich wie Kaugummi, die Hitze und die Anstrengung hatten ihren großen Teil dazu beigetragen.
In Hessloch angekommen versammelten wir uns zu einer Weinprobe in einem ansässigen Weingut. Dort wurden wir mit Beste Weine aus dem Hause verköstigt.
Ein schöner Tag, von der Pilgerführung über die landschaftliche schöne Strecke bis hin zu den Impulse auf dem Weg, endete gegen 20:00h. Vielen Dank den Organisator(innen).